Das Streben nach Glück
Wir haben schon festgestellt, dass Du Handlungen durchführst um die von Dir gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Aber warum tust Du das? Was ist die Antriebsfeder hinter Deinen Handlungen – und denen aller anderen Menschen? WIe leicht möchtest Du Deinen Traumpartner finden, reich werden, den Nobelpreis bekommen oder den Kölner Dom aus Streichhölzern nachbauen. Alles das sind aber nur Teilaspekte. Diese Ziele können für jeden Menschen völlig anders aussehen, sie haben aber alle etwas gemeinsam.
Nehmen wir an Du kaufst ein neues Smartphone. Dafür kann es viele Gründe geben. Vielleicht hat Dein altes Smartphone nicht mehr richtig funktioniert. Oder es gibt ein neues Modell mit einer besseren Kamera. Vielleicht geht es Dir auch um das Prestige, das ein neues, teures Smartphone mit sich bringt. Egal. Es gibt viele mögliche Motive um ein neues Smartphone zu kaufen. Was immer Deine Motivation ist: Du glaubst, dass Du Dich mit einem neuen Smartphone besser fühlst als ohne eines. Das neue Smartphone verspricht Dir ein angenehmes Gefühl.
Ein neues Smartphone ist ein große Ausgabe., Du könntest natürlich auch etwas anderes mit dem Geld machen. Aber wenn Du Dich für das Smartphone entscheidest, dann tust Du das, weil Du Dir von dem neuen Smartphone ein größeres Wohlgefühl versprichst als von jeder anderen Alternative.
Das Endziel allen menschlichen Handels ist Glück. Glück im Sinne von größtmöglicmem Wohlbefinden. Alle Menschen streben das größtmögliche Glück und versuchen Dinge, di eihr Wohlbefinden beeinträchtigen, zu vermeiden.
Glück ist für jeden etwas anderes. Falsche Ziele führen in die Identitätsfalle.
Was das im Einzelfall ist, kann von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich sein. Der eine findet Glück darin, seine Kreativität auszudrücken. Andere Menschen finden Glück in einem guten Glas Wein, einem opulenten Essen oder bei stiller Meditation. Was für Dich ein großartiges Glücksgefühl bedeutet, kann jemand anders vollkommen kalt lassen. Allen Menschen gemeinsam ist aber das Streben nach Glück. Den Gründervätern der Vereinigten Staaten von Amerika, war diese Erkenntnis extrem wichtig. Das Streben nach individuellem Glück ist als Menschenrecht ausdrücklich in der Verfassung der USA verankert.
Was Dich glücklich macht ist ausschließlich Deine Entscheidung und kann völlig verschieden von anderen Menschen sein.

Glücksgefühl ist ein emotionale Reaktion. Es geschieht unwillkürlich als Reaktion auf etwas was Dir geschieht. Du kannst nicht willentlich entscheiden, ab sofort glücklich zu sein. Ob Du glücklich oder unglücklich bist, kannst Du nur begrenzt beeinflussen. Das Glücksgefühl tritt auf, wenn etwas geschehen ist, was Dich glücklich macht. Alles was tust hat das Ziel. dich glücklich zu machen und Unbehagen jeglicher Art zu vermeiden. Es kann dabei auch durchaus vorkommen, dass Du kurzfristiges Unbehagen auf Dich nimmst, um langfristig ein größeres Glücksgefühl zu erreichen. Zum Beispiel opferst Du Deine Freizeit um Dich fortzubilden und einen besseren Job zu bekommen. Oder trainierst nach der Arbeit, um körperlich fit zu bleiben und nicht krank zu werden.
Positive und negative Entscheidungen
Nicht jede Entscheidung, die Du triffst zieht immer ein Glücksgefühl nach sich. Du triffst viele Entscheidungen um stattdessen Unglück zu vermeiden und angenehmen Folgen aus dem Weg zu gehen. Du leihst vielleicht einem Freund Geld, weil Du Dich sonst schuldig fühlst. Du machst Deine Steuererklärung, weil Du keinen Ärger mit dem Finanzamt möchtest. Du hörst auf zu Rauchen, weil Du Angst hast Krebs zu bekommen.
Wir können zwischen positiven und negativen Entscheidungen unterscheiden. Bei einer positiven Entscheidung tust Du etwas, weil Du es willst und glaubst, dass diese Ergebnisse DIch glücklicher machen werden.
Bei einer negativen Entscheidung wirst Du durch äußere Umstände gezwungen, eine ENtscheidung zu treffen, um ein Übel zu vermeiden oder um unter mehreren Übeln das KLeinste auszuwählen.
Je freier Dein Leben ist, desto mehr positive Entscheidungen kannst Du treffen und Dein Leben selbst gestalten.
Je weniger frei Du bist, desto mehr Entscheidungen werden Dir von außen aufgenötigt und desto häufiger hast Du nur die Wahl, aus mehreren Übeln das Kleinere auszuwählen.
Deine Identität
Du solltest also versuchen, so viele positive Entscheidungen zu treffen wie möglich, damit Du ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führst. Allerdings weißt nur Du allein was Dich glücklich macht. Du bist ein einzigartiges Individuum und Dein Glück unterscheidet sich von dem der anderen menschen. Mal mehr, mal weniger. Was Dich glücklich macht, kann andere völlig kalt lassen oder sogar unglücklich machen. Und umgekehrt.
Andere Menschen können Dir nicht sagen, was Dich glücklich macht. Du kannst Dich natürlich von anderen inspirieren lassen. Aber wenn Du etwas tust, weil Du glaubst, dass „man“ damit glücklicher wird, dann bist Du auf dem Holzweg. Nur weil andere Menschen durch etwas glücklich werden heißt das nicht, dass diese Lösung auch für Dich passt. Nur weil die Mehrheit aller Menschen ein Auto und ein Haus im grünen haben will, muss das nicht bedeuten, dass Du damit glücklich wirst. Nur weil viele Menschen plötzlich anfangen zu joggen oder Veganer zu werden muss das nicht für Dich das richtige sein. Nur Du weißt, was Dich wirklich glücklich macht. Und das heraus zu finden ist kein ganz einfacher Prozess, sondern erfordert einiges an Anstrengung. In dem Moment, wo Du etwas tust, weil es andere glücklich zu machen scheint, bist Du voll in die Identitätsfalle getappt.
Läßt Du andere entscheiden lässt, was für Dich richtig oder falsch ist?
Wenn Du Dich bei Deinen Handlungen an ungefragt akzeptierten Glaubenssätzen orientierst, dann bist Du bereits in der Identitätsfalle gelandet. Wenn Du zum Beispiel am Sonntag in die Kirche gehst, weil die allgemeine Meinung ist, dass Du das als guter Christ tun musst. Oder wenn Du zu einem Elternabend gehst, weil man das gute Mutter oder guter Vater so macht. Auch wenn dort vielleicht noch nie etwas brauchbares herausgekommen ist und Du die Teilnahme als reine Zeitverschwendung empfindest. In all diesen Fällen hat die Identitätsfalle zugeschlagen.
Andere Beispiele: Wenn Du wohltätige Sepnden machst und DIch ehrenamtlich angagierst, um anderen zu zeigen, wie uneigennützig Du bist. Oder wenn Du Dir eine Tätowierung zulegst, weil alle Deine Freunde eine haben und Du nicht als spießig gelten möchtest.
In all diesen Fällen bist Du ein Opfer der Identitätsfalle geworden. In all diesen Fällen verleugnest Du Deine eigene Identität und versuchst etwas zu sein, was Du nicht bist. Du verleugnest Dein wahres Selbst, Deine ureigenste Identität. Dein selbst schreit danach ausgedrückt zu werden, und solange Du dass nicht kannst, wirst Du kein Glück finden.
Niemand außer Dir selbst kann Dir sagen wer Du bist und was für Dich der richtige Weg zum Glück ist.
Auch ich kann das nicht für Dich entscheiden. Aber was wir hier machen können, ist Methoden zu finden, mit denen Du Dein wahres Selbst findest.
Der Schlüssel zur Freiheit liegt zunächst einmal in Deinem Inneren. Das bedeutet nicht, dass die Äußerungen Umstände nicht auch wichtig sind. Aber die äußeren Umstände zu verändern, ergibt erst dann einen Sinn, wenn Dir wirklich klar ist, wohin die Reise für Dich gehen soll.
Die Anderen – Die andere Seite der Identitätsfalle.
Genauso leicht kannst Du aber auch Deine Zeit verschwenden, indem Du in den Menschen, die Dich umgeben, etwas siehst, was diese nicht sind. Das ist dann die andere Seite der Identitätsfalle. Die anderen sind nicht Du und Du kannst nicht von ihnen erwarten, dass sie so denken und fühlen wie Du. Die anderen haben ihre eigene Welt und ihre eigenen Wünsche und Ziele. Wenn manchmal etwas davon mit Deinen Wünschen übereinstimmt, dann ist das reiner Zufall. Deshalb versuch nicht von anderen Menschen etwas zu erwarten was diese nicht können und wollen, ohne ihre eigenen Ziele aufzugeben.
Es kann sehr schnell passieren, dass Du dieser Form der Identitätsfalle zum Opfer fällst. Du lernst jemanden kennen, der dich fasziniert und dessen Qualitäten Dich anziehen. Und dann lernst Du nach und nach seine Schattenseiten kennen und kannst diese nicht akzeptieren. Du wünscht Dir, dass seine guten Seiten bleiben und die Schattenseiten irgendwie verschwinden. Du versuchst die geliebte Person zu ändern und in die Person zu verwandeln, die Deinem Idealbild entspricht. Unzählige Beziehungen sind auf diese Weise bereits gescheitert.
Menschen ändern sich – aber nur aus eigenem Antrieb
Das bedeutet nicht, dass Menschen sich nicht ändern und dazulernen. Wir alle gewinnen im Laufe unseres Lebens neue Erkenntnisse und entwickeln uns weiter. Aber das muss aus eigenem Antrieb geschehen. Es liegt nicht in Deiner Macht andere Menschen zu ändern. Jeder Mensch ist ein eigenständiges Individuum und lebt in seiner eigenen Welt und kann sich nur selbst weiter entwickeln.
Respektiere die Einzigartigkeit anderer Menschen und behandle jeden mit Respekt. Du musst nicht mit jedermann befreundet sein und Du musst auch nicht mit jedem Deiner Freunde und Kollegen in jedem Punkt übereinstimmen. Wenn es Dir spaß macht, mit jemandem Skat zu spielen aber Du ansonsten nichts mit der Person gemeinsam hast,m dann beschränke die Beziehung aufs Skatspielen. Und das gilt genauso für alle anderen Lebensbereiche. Mit den meisten Menschen hast Du nur in Teilbereichen übereinstimmende Ansichten und Interessen. Das ist völlig normal.
Zusammenfassung: Wie Du der Identitätsfalle entkommst.
Es gibt 4 Grundprinzipien, die Dir helfen, der Identitätsfalle zu entkommen:
- Du bist einzigartiges Individuum. Niemand sieht die Welt genauso wie DU, nur Du kannst deshalb wissen, was DIch glücklich macht.
- Jeder Mensch handelt, um sein eigenes Glück zu vergrößern
- Du musst Dinge und Menschen als das sehen, was sie sind, damit Du von ihnen das bekommen kannst, was Du möchtest.
- Du siehst die Welt Subjektiv, geprägt durch Deine eigenen Erfahrungen. Du musst nicht die absolute Wahrheit über alles wissen. Wichtig ist, dass Du genug weißt, dass Du vorhersagbare Ergebnisse erzielst.
Es ist im Grunde sehr einfach, aber unendlich viele Menschen scheitern an den beiden Facetten der Identitätsfalle. Du lebst, um Deiner selbst willen und um Dein eigenes Glück zu vermehren. Was dieses Glück ist, weißt nur DU allein. Wenn Dein Lrben gestaltest, um den Ansichten anderer zu entsprechen bist DU nicht frei. Ebensowenig kannst Du von anderen erwarten, dass sie sich verhalten, wie Du es gerne möchtest. Damit Du im Umgang mit Menschen und Dingen die Ergebnisse erzielst, die Du dir wünschst, musst Du dazu in der Lage sein, ihre wahre Natur so gut wie möglich zu erfassen.